“Die Rosenheim-Cops”: Neue Produzentin will “moderne, jüngere Themen”
AZ: Frau Moosauer, Sie übernehmen die Produzentenrolle bei “Die Rosenheim-Cops” von Alexander Ollig. Worauf werden Sie den Fokus legen?
MARLIES MOOSAUER: Unser Ziel ist es, Geschichten zu erzählen, in denen sich unser gesamtes Publikum wiederfindet. Dabei wollen wir den unverkennbaren Charme erhalten, der das Format seit der ersten Folge ausmacht – und eben gleichzeitig die Serie behutsam weiterentwickeln, damit sie mit der Zeit geht.
Was wird sich mit Ihnen als Produzentin an der Serie ändern?
Alexander Ollig hat diese Serie maßgeblich geprägt und durch die jahrelange, vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit ihm bin ich mit der Serie bestens vertraut. Diesem Konzept werde ich treu bleiben. Das Schöne an einer Serie ist, dass die hohe Folgenanzahl es uns erlaubt, Dinge auszuprobieren. Dabei können wir in einzelnen Episoden modernere, jüngere Themen erzählen, in anderen Episoden wird es traditioneller und klassischer. Wir achten auf eine gute und ausgewogene Mischung, damit am Ende für jeden Zuschauer etwas dabei ist!
Der Job als Produzentin einer beliebten TV-Serie ist natürlich nicht zu unterschätzen. Worauf freuen Sie sich am meisten? Worauf haben Sie eher weniger Lust?
Der Job als Produzentin ist eine Herausforderung, auf die ich mich sehr freue. Wichtig ist mir, klar herauszustellen, dass ein Format wie unseres eine absolute Teamleistung ist. Den Erfolg über so viele Jahre zu halten, kann nur funktionieren, wenn man sich gegenseitig wertschätzt und am gleichen Strang zieht. Und das gilt tatsächlich auch für jeden Einzelnen, egal ob Produktionsteam, Schauspielende oder ZDF-Redaktion. “Die Rosenheim-Cops” sind eine Gemeinschaftsleistung, auf die wir sehr stolz sind. Unseren Erfolgskurs weiterhin zu halten, darauf freue ich mich.
Neue “Rosenheim-Cops”-Produzentin verrät: Mit diesem Schauspieler hat sie eine gemeinsame Vergangenheit
“Die Rosenheim-Cops” hat eine treue und eingeschweißte Fanbase. Verspüren Sie viel Druck, dem Anspruch der Zuschauer gerecht werden zu wollen?
Wir sind sehr glücklich, eine so treue Fangemeinde zu haben. Das ist nicht selbstverständlich und trägt ganz maßgeblich zu unserem erfolgreichen Weiterbestehen bei. Erst kürzlich hatten wir den “Rosenheim-Cops”-Fantag und den persönlichen Austausch mit unserem Publikum schätzen wir alle sehr. Für uns ist es selbstverständlich, unser Bestes zu geben, um die Erwartungen zu erfüllen.
Sie sind in Rosenheim aufgewachsen und meinten selbst, man komme an den “Rosenheim-Cops” nicht vorbei. Welche Rolle spielte die Serie in Ihrem Leben?
Ich bin in der Gegend mit den typischen Bräuchen, Traditionen sowie dem bayerischen Humor aufgewachsen. Zudem gab es immer kleine Berührungspunkte im Alltag, ob es nun Freunde oder Verwandte sind, die die Serie schauen oder Bekannte, die erzählten, dass in ihrer Nachbarschaft für das Format gedreht wurde. Meine Herkunft ist natürlich ein nettes Detail, aber nicht maßgeblich für meine Arbeit als Produzentin.
Sie erzählten, dass Sie viele “Rosenheim-Cops”-Schauspieler bereits aus Ihrer Zeit am Volkstheater in München kennen. Auf wen spielen Sie an?
Konkret mit dem Volkstheater in München verbinde ich Alexander Duda und Ursula Burkhart. Einige andere Schauspielende habe ich während meiner Zeit beim Bayerischen Rundfunk kennengelernt oder über meinen Vater, der ebenfalls Schauspieler ist. Ich schätze unseren gesamten Cast sehr. Die Zusammenarbeit ist bei allen von großem Vertrauen, Respekt und gegenseitiger Wertschätzung geprägt.
Neue “Rosenheim-Cops”-Produzentin: Perfekte Vorbereitung durch “Dahoam is Dahoam”
Welche “Rosenheim-Cops”-Figur hat es Ihnen persönlich angetan? Wer bringt Sie am ehesten zum Lachen? Und mit wem würden Sie eher weniger klarkommen?
Auch hier gilt: Die Mischung macht es! Ich mag jede unserer Figuren und wie im echten Leben haben auch die Seriencharaktere unterschiedliche Eigenschaften. Am Ende bringt mich die Geschichte an sich und die Gesamtleistung des Ensembles zum Schmunzeln.
Wie bereitete Sie die Arbeit für die Daily-Soap “Dahoam is Dahoam” auf Ihre Zeit bei den “Rosenheim-Cops” vor?
Eine tägliche Serie wie “Dahoam is Dahoam” ist eine sehr gute Schule für alle Filmschaffenden, egal ob sie vor oder hinter der Kamera stehen. Um das hohe Drehpensum bewältigen zu können, müssen alle Gewerke sehr diszipliniert zusammenarbeiten, damit der Produktionsablauf reibungslos und ohne Verzögerungen verläuft. Die redaktionelle Arbeit bei einer Daily, in der sich Handlungsstränge und Figuren über viele Episoden entwickeln, unterscheidet sich von einer Weekly. Doch grundsätzlich eint jedes TV-Format das Ziel, Geschichten zu erzählen, die ein möglichst großes Publikum erreichen. Ein gemeinsames Merkmal von “Dahoam is Dahoam” und den “Rosenheim-Cops” ist ihre Verwurzelung in Bayern, was den Serien eine unverwechselbare Identität verleiht – und dieser Heimatbezug macht mir persönlich besonders viel Freude.